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HEM der Seniorinnen und Senioren 2016

Als ich am Sonntagmorgen gegen kurz vor halb 10 in die Halle am Sachsenweg kam, ging mir so richtig das Herz auf: es ging zu wie einem Ameisenstaat. An allen 16 Tischen, jeweils vier Spielerinnen und Spieler, die sich überkreuz einspielten, sowie vollbesetzte Tribünen. Eine tolle Atmosphäre!

Und die Meisterschaften hielten, was das Begrüßungsouvertüre versprach. Neben vielen alten (im Sinne von bekannten) ebenso viele (bei den Senioren) neue Gesichter und jede Menge guten Sport. Noch auffälliger und wie ich finde auch noch wichtiger: trotz aller Rivalität und bei allem sportlichen Ehrgeiz war das Miteinander äußerst kameradschaftlich, ja herzlich. Bei solchen Rahmenbedingungen bringt es einfach Spaß zu spielen.

Den Anfang machten am Samstag wie jedes Jahr die Senioren ab 60. Größere Überraschungen blieben in den Einzeln aus. Unser Hamburger Tischtennisdenkmal Anneliese Bischoff (VfW Oberalster) wurde – mangels Konkurrenz – ohne spielen zu müssen Meisterin bei den S80 und wird damit Hamburgs Farben bei den NEM in Kaltenkirchen vertreten. Bei den Herren S80 gab es immerhin drei Starter. Hier setzte sich im Modus jeder-gegen-jeden wieder einmal Helmut Voß (TSV Glinde) vor seinem Dauerrivalen Kurt Ihme (WTB 61) durch. Der Drittplatzierte Helmut Barz holte immerhin einen Satz gegen seinen Vereinskameraden Voß.
Karin Niemeyer (Oberalster) war die überragende Dame bei den S75. Zum Einzeltitel vor Ingrid Lieske (Voran Ohe) sicherte sie sich noch an der Seite von Gunda Stuhr (TuRa Harksheide) den Sieg im Doppel (zusammengelegt mit S70). Eine Überraschung gab es im Mixed der S75, wo sich IngridLieske mit Partner Helmut Wolter (TTG 207) die Meisterschaft erspielten. Peter Kelb (Oberalster) war trotz kleinerer Wehwehchen bei den Herren S75 nicht zu schlagen. Seinem Finalgegner Wolfgang Lack (TuRaHarksheide) war Peter übrigens schon in der Gruppe begegnet.

Die Damen S70-Klasse wurde einmal mehr von den ewig jung gebliebenen Mädels des VfW Oberalster beherrscht. Neben der Siegerin Frauke Plöger-Peters kam auch die zweitplatzierte Inga Gerhard vom Traditionsclub aus Kleinborstel. Stark besetzt war die Herren S70-Konkurrenz und schon in der Gruppenphase gab es manch heißes Duell. So setzte sich Titelträger und Topfavorit Christian Lauenroth nur knapp mit 3:2 Sätzen gegen Oberalster-Legende Holger Willhöft durch. Weil „Holli“ zuvor bereits gegen Friedrich Kairies (HSV) verlor, musste er schon nach der Gruppenphase die Segel streichen. Auch der in Gruppe 2 topgesetzte KlausSchweda (ETV) überstand die Gruppenphase nicht. In einer sehr ausgeglichenen Gruppe zog Klaus bei jeweils 2:1 Siegen aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses gegenüber Reinhard Klein (Oberalster) und WernerSeidensticker (SG GWR/TuS Osdorf) den Kürzeren. Ortwin Günther (VfLBörnsen) hingegen gewann seine Gruppe souverän ohne Satzverlust. Doch letztlich nutzte es Ortwin nicht viel, denn im Halbfinale unterlag er Christian Lauenroth, der auch das Endspiel bei einem weiteren Dejavu-Erlebnis gegen seinen Rivalen aus der Gruppenphase Friedrich Kairies gewann. Friedrich & Ortwin revanchierten sich im Doppel, als sie Christian mit seinem Partner Werner Seidensticker schlagen konnten. Als Eidelstedter ist es natürlich eine besondere Freude für mich über den Titelgewinn meiner Vereinskameradin Doris Döring im Mixed an der Seite von Ortwin Günther zu berichten.

Kommen wir zu den S65. Dass beide, Vera Meyer (TTC Neuenfelde) und Heinz-Peter Louis (Oberalster), dreimal (jeweils im Einzel und Doppel sowie im gemeinsamen Mixed) das Siegerpodest erklimmen durften, konnte niemand verwundern. Allerdings war die vermeintliche Dominanz der beiden nicht so groß wie es der Augenschein vermittelte. Vera musste gegen Renate Staab (SG Farmsen-Bramfeld) und insbesondere Monika Knutz (TSV Wedel) ganz schön kämpfen, um letzten Endes die Oberhand zu behalten. Auch Heinz-Peter fand sich im Viertelfinale mit einem Male völlig unerwartet gegen Manfred Plitt (TuRa Harksheide) in einem Endscheidungssatz wieder. Manfred hatte geschickt seine Taktik nach den zwei schnell verlorenen Auftaktsätzen geändert und damit Heinz-Peter (in diesem Augenblick vielleicht etwas sorglos?) überrascht. Es ist das Pech von Rainer Knappek (Oberalster), der in den letzten Monaten wirklich überragende Leistungen zeigte, dass er an seinem Freund Heinz-Peter nicht vorbei kommt. So reichte es für Rainer lediglich für einen Titel – nämlich den an der Seite von Heinz-Peter im Doppel. Mit diesen beiden und Vera Meyer hat Hamburg bei den Norddeutschen Meisterschaften drei heiße Eisen im Feuer! Gabi Kochanski (Voran Ohe) siegte bei den Damen S60 vor Christa Liedke (TTC Neuenfelde), die sich Halbfinale gegen ihre Mannschaftskameradin Annegret Gerdau durchsetzte.

Nach diversen Absagen schrumpfte das Feld bei den Herren S60 auf sechs allerdings sehr spielstarke Teilnehmer zusammen. Mit dabei diesmal auch wieder HTTV-Seniorenwart Michi Pagel, der sich als „guter Gastgeber“ präsentierte und in Abwesenheit des Deutschen Vizemeisters Nils Reh (Oberalster), Peter Rückert (TSG Bergedorf/2. Platz) und Hormos Ghanaati (Bramfelder SV; Hamburger Meister) den Vortritt ließ. Aufgrund des überragenden Ergebnisses bei den Norddeutschen Einzelmeisterschaften 2015 kann Hamburg im Herrenbereich bei den S60 sogar 6 Startplätze beanspruchen. Neben Hormos, Peter und Michi dürfen sich auch Andreas Mnich (TuRa Harksheide) sowie Peter Brüggemann und Stefan Wegener (beide SG Eidelstedt-Lurup) über die Teilnahme an den NEM 2016 freuen.

Die Damen S50 am Sonntag begannen mit einem Paukenschlag, als eine glänzend aufgelegte Claudia Mählhop (SC Poppenbüttel) die topgesetzte Sabine Weichel (Niendorfer TSV) deutlich mit 3:0 Sätzen schlug. Neben Claudia gewannen auch die amtierende Norddeutsche Meisterin Martina Roggatz (SC Poppenbüttel) und Gabi Braun (Oberalster) ihre Gruppen. „Zur Belohnung“ für ihren Gruppensieg (u. a. über Beate Zeyn) durfte Gabi dann schon im Viertelfinale gegen Sabine Weichel ran, die ja „nur“ Gruppenzweite wurde, Sabine zeigte sich nach der Schlappe gegen Claudia gut erholt und schaltete erst Gabi und dann im Halbfinale auch Martina aus. Als Claudia Mählhop, Beate Zeyn (Niendorfer TSV) aus dem Rennen warf, kam es im Finale dann zur Neuauflage des Gruppenspieles, Und diesmal setzte sich Sabine Weichel durch. Und nicht genug damit: die Titelhamsterin (sind es altersübergreifend schon mehr als 50?) siegte auch im Damendoppel an der Seite von Beate. Sach mal, Biene, kannst Du eigentlich nicht genug kriegen!?
Bei den Herren S50 kämpfte trotz des kurzfristigen Ausfalls von Uwe Christlieb (ETV) ein hochkarätigesTeilnehmerfeld um den Sieg. Und schon im Achtel- bzw. Viertelfinale entwickelten sich intensive und hochklassige Matches, die gut auch als Halbfinale hätten durchgehen können. An Ende standen sich mit Matthias Geng (SG GWR/TuS Osdorf) und Titelverteidiger Lutz Mocker (SC Urania; diesmal mit politisch korrekten Seitenscheitel) die beiden Besten unter vielen Guten gegenüber. Mein persönlicher Tipp, dass Matthias mit seiner Offensivpower (bist Du wirklich schon 50?) über das variantenreiche Spiel von Lutz dominieren könnte, ging gründlich in die Hose. Lutz zeigte mehr als einmal seinen berüchtigten „Sichelblock“ aus der Halbdistanz und riss damit die Zuschauer von den Sitzen. Matthias holte sich aber mit Torsten Peters (auch SG GWR/TuSOsdorf) gegen die Poppenbütteler Paarung Bernd Andersen/RupertSchlösser den Sieg im Doppel. Die Power der beiden Osdorfer war schon beeindruckend und es war schön zu sehen wie „Totte“ mit dem Schalk im Nacken das ein oder andere Rohr verlegte. Bemerkenswert auch dass Lutz Mocker mit seinem zugelosten Partner Thomas Pauka (SG Eidelstedt-Lurup) das Halbfinale im Doppel erreichte. Das Mixed war nach dem Ausfall von Uwe (gewann im letzten Jahr zusammen mit Gabi Braun) eine klare Sache für Claudia Mählhop und Lutz Mocker. Martina Roggatz und Torsten Peters erreichten nicht ihr bestes Level und als Torsten in der Schlussphase noch einmal aufdrehte, wusste Lutz stets eine noch bessere Antwort.

Die beiden S40-Konkurrenzen wurden mitgeprägt von den zu Beginn bereits erwähnten „neuen“ Gesichtern. Zu ihnen gehören die Decker-Zwillinge Gitta und Katja, die im letzten Sommer vom Dahlenburger SV aus Niedersachsen zum Niendorfer TSV wechselten. Erstmals dabei auch Michaela Bruchlos vom SC Urania. Und so wurde die Setzliste schon während der Gruppenphase mächtig durcheinander gewirbelt. Dort scheiterte Vorjahresmeisterin Sabine Heger (Oberalster) ebenso wie Nura Jensen (Niendorf) in der Gruppenphase an Sylvia Hahne (Poppenbüttel) und Noppenspezialistin Ute Heydenreich (SG Eidelstedt-Lurup). Auch die hoch eingeschätzte Jutta Schwarz (TV Lokstedt) kam nicht aus der Gruppe. Hinter Michaela und Katja langte es nur zum 3. Platz. Beide Decker-Schwestern erwischten schwere Viertelfinals. Während sich Gitta da Ute Heydenreich geschlagen geben musste, kegelte Katja Sylvia Hahne aus dem Wettbewerb. In den Semifinals besiegte Katja Decker dann Altonas Hoffnung Silke Langwaldt (ATV v. 1845), Michaela Bruchlos schließlich überwand die Noppenwand von Ute. Das Endspiel war also wie schon bei den Damen S50 das Revival einer Gruppenpaarung: Michaela Bruchlos gegen Katja Decker. Michaela, die schon das Gruppenspiel mit 3:2 Sätzen für sich entschied, führte schnell 2:0 und sah schon wie die sichere Siegerin aus.Doch die zierliche Katja zeigte ihr Kämpferherz und drehte langsam aber sicher– auch weil Michis Arm immer schwerer wurde, das Match zu ihren Gunsten. Im Damendoppel gewann, ein weiteres Zeichen für die ausgeglichen gut besetzte Konkurrenz, das Lokstedter Duo Beate Kornbrust/Jutta Schwarz. Die unglückliche Verliererin des Einzel-Endspieles Michaela Bruchlos konnte sich im letzten Match des Tages noch mit dem Mixed-Titel an der Seite von Jörg Berger (Oberalster) trösten. Für das Ehepaar Nura & Sascha Jensen langte es immerhin zur Vizemeisterschaft.

Last-but-not-least bleibt noch die Klasse Herren S40. Mit Sascha Jensen und Jörg Berger habe ich eben bereits zwei der Protagonisten benannt. Doch es waren derer noch vielmehr. Schätzungsweise 20 fast gleichstarke Akteure konnten sich Hoffnungen auf den Titel im Einzel machen. Vor der Veranstaltung einen Favoriten auszumachen schien schwierig und auch wir vom Seniorenausschuss haben es uns bei der Setzung alles andere als leicht gemacht. 2015 wurde Hamburg bei den Norddeutschen Meisterschaften von Titelträger Thomas Ott, Jörg Berger (beide Oberalster) sowie Robert Sander und Matthias Piochatz vertreten. Keiner der vier schaffte es bis ins Halbfinale. „Otter“ und „Pio“ kamen nicht aus der Gruppe, Jörg verlor im Viertelfinale gegen Lars Spresny (TH Eilbeck), der wie im Vorjahr die Vorschlussrunde erreichte und Robert musste sich im Achtelfinale dem Neu-Lokstedter Eike Lüchow geschlagen gegeben. Neben Lars im Halbfinale: Sascha Jensen (TTG 207), der wirklich einen Sahnetag erwischte und zuvor die hoch eingeschätzten Andreas Raeder (TH Eilbeck) und Eike Lüchow (TV Lokstedt) eliminierte sowie Sebastian Baum (TSV Sasel), der seinerseits den Wedeler Florian König und Frieder Meyer (TTG 207) ausschaltete. Komplettiert wurde das Halbfinale durch einen aus der starken Börnsener Fraktion: Peter Wnuck von Lipinski. Auf seinem Weg in die Vorschlussrunde machte er u. a. die Hoffnungen von Volker Wandmaker (TH Eilbeck), immerhin Sieger beim TTG-Winterturnier, zunichte. Im Halbfinale war dann aber gegen einen immer stärker werdenden Sebastian Baum Schluss. Auch für Lars Spresny reichte es gegen Sascha Jensen nicht. Besonders schön: beim Endspiel wurden die beiden Spieler von ihren Ehefrauen und Kindern angefeuert! In einem verbissenen, umkämpften 5-Satz-Match setzte sich letztendlich die geballte Offensivkraft von Sebastian gegen das Allroundspiel von Sascha durch. Das Finale im Herrendoppel bot noch einmal ein echtes Spektakel. In einem Klassespiel standen sich dieTitelverteidiger Thomas Ott/Jörg Berger (VfW Oberalster) und das Bahrenfelder Duo Christian Schütt/Martin Langer gegenüber. Es entwickelte sich ein äußerst attraktives Match mit vielen Topspin-Rallyes, bei dem Christian & Martin zunächst klar vorne lagen. Der Lohn eine 2:0 Satzführung. Als die beiden dann im dritten Satz auf 9:4 davonzogen, schien – umgangssprachlich ausgedrückt – der Drops gelutscht. Doch Jörg und Otter fighteten und wendeten schließlich die Partie. Im dritten und vierten Satz konnten sie einige Matchbälle spektakulär abwehren, um dann im Schlusssatz, als der Widerstand der nun etwas entnervt wirkenden Bahrenfelder gebrochen war, zu triumphieren. Und es war nicht der letzte große Auftritt von Thomas an diesem Tag. Sein beherzter Einsatz gab den Siegerehrungen einen gewissen erotischen Prickel. Insider werden wissen, wovon ich spreche ….

Seniorenausschuss
Peter Rost
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